Frankreich bestand, als Gegenleistung für die Anerkennung der Unabhängigkeit Haitis im Jahr 1825, auf Entschädigungszahlungen für ehemalige Plantagenbesitzer. So bezahlte Haiti jahrzehntelang an Frankreich, insgesamt 90 Millionen Francs d’Or (was nach Schätzungen in heutiger Währung 17 Milliarden Euro entsprechen soll). Bald nach der Unabhängigkeit wurden die Großplantagen unter der Bevölkerung aufgeteilt, wodurch der Export von Agrargütern zusammenbrach. Mehrere Versuche, die Produktivität der Landwirtschaft zu heben, sind an der aus Klein- und Kleinstparzellen bestehenden Agrarstruktur gescheitert. Hinzu kamen politische Instabilität und langjähriger Misswirtschaft, was dazu führte, dass Haiti zum Armenhaus Amerikas und ärmsten Land der westlichen Hemisphäre geworden ist.