Bundesverdienstkreuz für Anneliese Gutmann
Im Mai hat Anneliese Gutmann für das von ihr seit über 25 Jahren geleitete Schulprojekt „Ecodem“ das Bundesverdienstkreuz erhalten. Der Botschafter Klaus Peter Schick war, gemeinsam mit seiner Frau, vor Ort in Meyer und hat sich die Schule und alle zugehörigen Gebäude angeschaut.
Auf der Website der Deutschen Botschaft in Haiti ist über die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes ein Artikel erschienen.
Hier finden Sie die deutsche Übersetzung:
Auszeichnung von Frau Anneliese Gutmann
Der „Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland“ oder das „Bundesverdienstkreuz“ wurde 1951 vom Bundespräsidenten Theodor Heuss geschaffen. Er ist die einzige Ehrenauszeichnung, mit der eine Persönlichkeit für vollbrachte Heldentaten in einem Land oder für eine Gemeinschaft geehrt wird.
Der Verdienstorden wird sowohl deutschen als auch ausländischen Bürgern verliehen. Er belohnt Leistungen, die in den Bereichen Soziales, Bildung, Politik und Wirtschaft erbracht wurden. Er ist auch dazu bestimmt, einzelne Personen zu ehren, die zum Erwerb besonderer Verdienste für die Bundesrepublik Deutschland beigetragen haben in den Bereichen Soziales, Karitatives und Zwischenmenschliches.
In diesem Rahmen hat sich S.E. Klaus Peter Schick, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, im Namen von Bundespräsident S.E. Joachim Gauck, am Mittwoch, 04.05.2016, nach Meyer (Ortsteil von Bas Cap Rouge/Kommune Jacmel im Osten der Stadt Jacmel) begeben, um Frau Anneliese Gutmann den nationalen Verdienstorden für die beispielhafte Arbeit, die sie auf Haiti im sozialen Bereich seit über 20 Jahren geleistet hat, zu verleihen.
Die Zeremonie hat an der ECODEM-Schule im Beisein von Lehrern, Schülern und einigen Freunden dieser Lokalität stattgefunden.
Frau Gutmann, geboren in Münstertal in Westdeutschland, lebt seit den 1980er Jahren auf Haiti. Sie hat dort in Carrefour ein Waisenhaus für junge Mädchen eröffnet. Um sich besser mit den Haitianern zu verständigen, hat sie Kreol gelernt. Sie ist eine Frau voller Tatendrang und hat die Fähigkeit, große und konkrete Dinge im Bereich Bildung zum Wohle der Kinder umzusetzen.
1989 hat Frau Gutmann zuerst eine Schule in Meyer gegründet, dann eine weitere in Gérard zugunsten der Kinder in einer Bergregion, deren Einzugsgebiet 15 km umfasst. Heute vermitteln diese Schulen, die über einen Mitarbeiterstab von mehr als 50 Lehrern verfügen, den Segen/das Geschenk der Bildung an über 1.200 Schüler (Mädchen und Jungen).
Die Schule in Meyer ist aufgeteilt in eine Elementar- und Sekundärschule, die bis zum Abitur reicht. Auch wurde ein Berufsbildungszentrum für Mädchen gegründet, damit sie am Ende ihrer Schulzeit das Schneiderhandwerk erlernen können und in der Lage sind, u.a. Schuluniformen anzufertigen.
Bilder vom Besuch des Deutschen Botschafters in Meyer