8. Dezember 2018

Rundbrief Dezember 2018

Liebe Haiti-Freunde,

es gibt etwas zu feiern: Foundation e.V. wird 25 Jahre alt! Gegründet wurde die Hilfsorganisation nach den politischen Ereignissen der 1990er Jahre: dem Zerfall der Sowjetunion und dem Beginn des Jugoslawienkrieges, der vielfältige Fluchtbewegungen in Osteuropa auslöste. Durch Spenden von Lebensmitteln, Kleidung und medizinischem Bedarf konnte die Not der Menschen etwas gelindert werden. Wichtig war dabei immer, dass den Menschen unabhängig von Religion oder ethnischer Zugehörigkeit geholfen wurde. Foundation e.V. half damals vor allem in Nordkroatien, Rumänien und Albanien.

2002 fragte Anneliese an, ob ihre Haiti-Arbeit unterstützt werden konnte, da sich ihr vorheriger Träger – der Christliche Hilfsdienst – aus dem Projekt zurückziehen wollte. So fand die Haiti-Hilfe unter dem Dach der Foundation ein neues Zuhause. In den über 15 Jahren, die seither vergangen sind, konnte mit Hilfe vieler engagierter SpenderInnen, darunter auch Vereine und Schulen, viel bewegt werden. Die Schule in Meyer konnte modernisiert und erweitert werden. Durch die Nähschule wird seit 2006 ehemaligen Schülerinnen eine Perspektive für eine Berufstätigkeit gegeben. Auch die Infrastruktur in der Umgebung wurde verbessert, so dass die Schulwege für das weite Einzugsgebiet besser benutzbar und sicherer wurden. Ein zentrales Hilfsangebot ist das warme Schulessen, das seit 11 Jahren bereitgestellt wird und den 1100 Schülerinnen und Schülern ein konzentriertes Lernen erst ermöglicht. Gleichzeitig gibt es fünf Köchinnen eine Arbeit und ein Einkommen, mit dem sie ihre Familien ernähren können.

Manfred Gwinner, der 1992 die Foundation gründete, fasst die aktuelle Situation so zusammen: „Vor allem in Haiti bleibt die Investition in Bildung unsere Hauptaufgabe. Nur so haben die Absolventen eine Chance einen Beruf zu ergreifen, der sie und ihre Familie ernährt.“

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Angespannte Lage in Haiti

Anneliese berichtet Ende November, dass die Lage im Land problematisch sei. In der Hauptstadt gebe es häufig Streiks, Blockaden und Überfälle, so dass es einige Lehrer zum Wochenbeginn nicht nach Meyer an die Schule schafften. Für viele Menschen in Port-au-Prince gilt: Wer kann bleibt zu Hause, um sich nicht unnötig in Gefahr zu begeben. Allerdings fehlt es den Menschen auch dort am Nötigsten, denn Lebensmittel sind wie immer knapp – und sie werden weiterhin teurer.

Für die Schule bedeutet das, dass die Reisvorräte und das Gas zum Kochen zur Neige gehen. Trotz des schwindelerregenden Wertverfalls hat Anneliese noch Reis kaufen können, der jetzt aber wegen der unsicheren Lage auf den Straßen nicht angeliefert werden kann. Die Geldentwertung kann man gut am Preis für das Schulessen ablesen: während der erste Einkauf des Schuljahres 2016/17 noch rund 4700 USD gekostet hat, stieg der Preis innerhalb eines Jahres um rund 1000 USD an (2017/18). Zu Beginn des aktuellen Schuljahres 2018/19 musste Anneliese schließlich für die gleiche Menge  Lebensmittel über 7600 USD bezahlen.

Wir sind daher weiterhin dankbar für jede Spende, und sei sie noch so klein. Sie alle zusammen ermöglichen es, auch in politisch und wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Schulspeisung und das gesamte Bildungsangebot der ECODEM am Laufen zu halten.

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Der Vorstand bedankt sich bei allen SpenderInnen

Wenn wir jeden Tag eine Blume auf den Weg unserer Mitmenschen streuen, so wären die Straßen der Erde voller Freude.    (aus England)

Voller Freude waren auch in diesem Jahr unsere Mitmenschen in Haiti. Ihre großherzigen Spenden ermöglichten

  • über 1000 Schülerinnen und Schülern Bildung und warme Mahlzeiten,
  • Lehrern und Angestellten mit ihrem Lohn Familien und Angehörige zu ernähren,
  • der Bevölkerung Hilfen in Notsituationen.

Wir danken allen kleinen und großen Spendern. Wir versprechen, uns auch weiter darum zu kümmern, dass Ihre Spenden ohne Umwege in Haiti ankommen.

Wir wünschen Ihnen nun eine segensreiche und friedliche Advents- und Weihnachtszeit und ein glückliches und gesundes Jahr 2019.

Gott ist nahe, wo die Menschen einander Liebe schenken.